Makuladegeneration

Makuladegeneration ist eine altersbedingte Augenerkrankung (auch AMD genannt), die den zentralen Bereich der Netzhaut betrifft, der als Makula bekannt ist. Diese Region ist entscheidend für das scharfe Sehen und die Farberkennung. Bei Makuladegeneration wird die Makula allmählich geschädigt, was zu einer Verschlechterung der Sehkraft im zentralen Sichtfeld führt. Die Makuladegeneration ist eine weit verbreitete Augenerkrankung, von der weltweit Millionen von Menschen betroffen sind. Eine Beeinträchtigung der Farbwahrnehmung, das Auftreten dunkler Flecken im Gesichtsfeld und ein allmählicher Verlust der Sehkraft sind typische Symptome dieser Erkrankung.

Es gibt zwei Hauptformen der Makuladegeneration: die „trockene“ und die „feuchte“ Form. Die trockene Form macht etwa 80-90% der Fälle aus und wird durch Ablagerungen in der Netzhaut verursacht, die zu einem allmählichen Verlust von Sehzellen führen.

Die feuchte Form, obwohl seltener, ist aggressiver und tritt auf, wenn abnormale Blutgefäße unter der Netzhaut wachsen und Blutungen oder Flüssigkeitsansammlungen verursachen, was zu schnellerem Sehverlust führt.

Obwohl die genauen Ursachen der Makuladegeneration nicht vollständig verstanden sind, spielen Faktoren wie Alter, genetische Veranlagung, Rauchen, UV-Strahlung und Ernährung eine Rolle. Es gibt keine Heilung für Makuladegeneration, aber es gibt Behandlungsmöglichkeiten, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und das Sehvermögen zu erhalten oder zu verbessern.

Diagnose der altersbedingten Makuladegeneration

Eine frühe Diagnose und regelmäßige Augenuntersuchungen sind entscheidend, um Makuladegeneration frühzeitig zu erkennen und das Risiko von schwerwiegenden Sehverlusten zu minimieren. Es ist wichtig, dass Personen ab dem mittleren Alter regelmäßig ihre Augen überprüfen lassen, insbesondere wenn sie Risikofaktoren für die Erkrankung haben.

Die Diagnose der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) erfordert eine sorgfältige Untersuchung der Augen durch einen erfahrenen Augenarzt. Zu Beginn wird oft eine umfassende Anamnese durchgeführt, bei der der Arzt Informationen über die medizinische Vorgeschichte des Patienten sowie bestehende Symptome und Risikofaktoren sammelt.

Die eigentliche Diagnose erfolgt in der Regel durch verschiedene diagnostische Tests, darunter:

1. Untersuchung des Augenhintergrunds: Hierbei betrachtet der Augenarzt den Augenhintergrund mit einem Ophthalmoskop, um Anomalien wie abnormale Blutgefäße, Ablagerungen oder Blutungen zu erkennen, die auf AMD hinweisen können.

2. Visuelle Tests: Visuelle Tests wie Sehschärfe- und Gesichtsfeldtests werden durchgeführt, um den Grad der Sehbeeinträchtigung zu bestimmen und das Ausmaß der Makuladegeneration zu erfassen.

3. Bildgebende Verfahren: Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist eine fortschrittliche Bildgebungstechnologie, die bei der Diagnose und Überwachung der Makuladegeneration (AMD) von entscheidender Bedeutung ist. Diese nicht-invasive Untersuchung ermöglicht eine detaillierte Visualisierung der Netzhautschichten und bietet wertvolle Informationen über den Zustand der Makula, dem zentralen Bereich der Netzhaut.

Während einer OCT-Untersuchung wird ein hochauflösendes Bild der Netzhaut erzeugt, indem ein Lichtstrahl in das Auge gesendet und die reflektierten Lichtmuster gemessen werden. Dies ermöglicht es dem Augenarzt, subtile Veränderungen in der Dicke und Struktur der Netzhautschichten zu erkennen, die mit der Makuladegeneration in Verbindung stehen können.

Bei der trockenen AMD kann die OCT helfen, die Dicke der sogenannten Drusen zu quantifizieren, Ablagerungen unter der Netzhaut, die charakteristisch für diese Form der Erkrankung sind. Darüber hinaus kann die OCT helfen, Veränderungen im Pigmentepithel, einer wichtigen Schicht der Netzhaut, zu identifizieren.

Bei der feuchten AMD kann die OCT dazu beitragen, Flüssigkeitsansammlungen oder Blutungen unter der Netzhaut zu erkennen, die durch abnormale Blutgefäße verursacht werden. Diese Informationen sind entscheidend für die Überwachung des Krankheitsverlaufs und die Bewertung der Wirksamkeit von Behandlungen wie intravitrealen Injektionen oder Lasertherapie.

Dank ihrer hohen Auflösung und Präzision ist die OCT ein unverzichtbares Instrument für Augenärzte bei der Beurteilung und Verwaltung der Makuladegeneration. Frühe Anzeichen von Veränderungen können erkannt werden, noch bevor sich Symptome entwickeln, was eine rechtzeitige Intervention ermöglicht, um den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen und das Sehvermögen so lange wie möglich zu erhalten.

4. Fluoreszein-Angiographie: Bei diesem Verfahren wird ein Farbstoff in die Vene injiziert, der durch die Blutgefäße des Auges zirkuliert. Der Augenarzt beobachtet dann mit einer speziellen Kamera, wie der Farbstoff durch die Blutgefäße der Netzhaut fließt. Dies ermöglicht die Beurteilung von Durchblutungsstörungen und abnormen Blutgefäßen, die für die feuchte Form der AMD charakteristisch sind.

Nach Abschluss aller diagnostischen Tests bespricht der Augenarzt die Ergebnisse mit dem Patienten und empfiehlt entsprechende Behandlungsoptionen. Eine frühzeitige Diagnose und regelmäßige Überwachung sind entscheidend, um das Fortschreiten der AMD zu verlangsamen und das Sehvermögen so weit wie möglich zu erhalten.

Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration

Zu den Behandlungsoptionen gehören spezielle Nahrungsergänzungsmittel, die für die Gesundheit der Netzhaut wichtig sind, Lasertherapie zur Behandlung von abnormen Blutgefäßen bei feuchter Makuladegeneration, Injektionen in das Auge, um das Wachstum abnormaler Blutgefäße zu blockieren, und Rehabilitationsmaßnahmen wie Low-Vision-Hilfen und visuelle Trainingsprogramme, um Patienten dabei zu unterstützen, mit ihrer veränderten Sehkraft besser umzugehen.

IVI – Therapie

Die Therapie mit intravitrealen Injektionen (IVI) beinhaltet die gezielte Verabreichung spezieller Medikamente direkt in den Glaskörper des Auges. Diese Medikamente wirken, indem sie die Aktivität des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) hemmen, welcher die Bildung neuer Blutgefäße im menschlichen Körper stimuliert.

Bei der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (AMD) kommt es zu vermehrter Bildung von „unreifen“ Blutgefäßen in der Netzhaut. Diese Gefäße weisen eine erhöhte Brüchigkeit auf und können leichter einbluten, was zu Schädigungen der Netzhaut führt. Die IVI-Medikamente hemmen das Wachstum dieser „unreifen“ Gefäße und verhindern so weitere Einblutungen in die Netzhaut.

Die Injektion der Medikamente erfolgt in der Regel ambulant und dauert nur wenige Minuten, wobei eine örtliche Betäubung angewendet wird. Auf Wunsch kann zusätzlich eine sedative Medikation verabreicht werden. Nach der Behandlung sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen erforderlich, um den Therapieerfolg zu überwachen. Gegebenenfalls können weitere intravitreale Injektionen notwendig sein.

Die IVI-Therapie gilt derzeit als äußerst wirksame Behandlungsmethode bei feuchter Makuladegeneration und wird daher von den Krankenversicherungen vollständig übernommen.

Gängige Medikamente für die IVI-Therapie sind Aflibercept (Eylea®) und Ranibizumab (Lucentis®). Eine alternative Option könnte das Medikament Bevacizumab (Handelsname Avastin®) darstellen, das hauptsächlich in der Krebstherapie verwendet wird. Aktuelle Studien zeigen, dass die Wirksamkeit von Bevacizumab bei der Behandlung der feuchten AMD der von Ranibizumab entspricht.